Dienstag, 25. August 2009

Hopfenpflanzer besucht Schanzer

Jaaa, liebe Freunde der zotigen Überschriften, hier seid Ihr richtig! Aber ob die restlichen Zeilen dieses Blogeintrags ebenso platt werden kann ich noch nicht versprechen. Schließlich gehöre ich zur Sektion INV („im Niveau flexibel“). Ab geht’s:

Die genauen Umstände, wie es dazu kam, dass mein Name auf der Busliste für Ingolstadt gelandet, ist lassen sich nicht vollständig aufklären (einfach mal die nächsten Tage Gallileo Mystery einschalten oder Hetti fragen), aber ich fand mich mit der Situation ab, opferte ein paar Überstunden und erschien pünktlich um 9:30 Uhr morgens am Dortmunder ZOB. Die Fahrt verlief angenehm unspektakulär: ein kleiner Zusammenschnitt schöner Kurvenauftritte der Ultras von die Amateure lief im Bus-TV, ich trank Pils für 1 Euro und kostenlosen Waldmeisterschnaps. Kurz vor Ingolstadt schlug mir Fabi noch vor eine gemeinsame Firma zu gründen um damit reich zu werden. Was genau unsere Firma können / tun sollte, das lies er offen, aber ich denke, nächste Woche in Frankfurt wird er darauf eine Antwort haben. Ich bin gespannt…

Bei absolutem Sahnewetter erreichten wir den Sportplatz. Irre, wie entspannt so ein Freitagabendsspiel in der dritten Liga ist. Nirgendwo Schlangen, nette Ordner und am Getränkestand kann man nette Gespräche mit den lokalen Biergrazien führen wie in der Dorfkneipe daheim. Sowieso muss ich die Bierfee Anna und ihre Bierfee-Schwester Lisa (keine Zwillinge… leider) kurz positiv erwähnen! Lecker Mädels, die lecker Bier zu lecker Preisen ausschenken und eine dauerhafte Fanfreundschaft zwischen dem BVB (also mit mir, dem optischem Aushängeschild der Fanszene) und den Schanzern geradezu erzwingen wollten… Aber da ich ja seit nunmehr 11 Stunden wegen Fußball unterwegs war, vernachlässigte ich die Damenwelt und fokussierte die strammen Kerle in kurzen Hosen.

Dies sollte sich als die bessere Wahl herausstellen denn der BVB II gewann mit 1:0 und vor lauter Freude über die 3 Auswärtspunkte erklomm ich nach Abpfiff den Zaun um mit der Mannschaft abzuklatschen. Auch ein Novum meiner Fankarriere! Leider schlugen meine sämtlichen Anfragen bei unseren Amateuren, mir doch bitte ihr schickes Trikot zu überlassen, auf taube Ohren. Anna und Lisa wären diesbezüglich wohl kooperativer gewesen…

Die Rückfahrt verschlief ich zum Glück fast komplett. Wenn ich mal wach war konnte ich aus dem hinteren Teil des Busses nette Gesänge längst vergangener Tage hören. Gegen halb 5 lag ich endlich in meinem Bett und nach 5 Stunden FC Pennematz-Support ging es schon wieder weiter mit meinem Ballsport-Programm. Der BVB sollte heute den VFB aus Stuttgart zu Gast haben. Zuvor musste jedoch erst der Geburtstag des KORD-Jugend-Hooligans Jan gefeiert werden – mit Mettbrötchen und Klopfern. Der Spielbesuch verlief dann unspektakulär und nach dem enttäuschenden 1:1 fuhr ich direkt nach Hause da ich später noch auf eine Revival-Party meiner ehemaligen Oberstufe eingeladen war, welche sich Dank einer Thor Peter-Steiner-Kassette zum absoluten Epizentrum der Dortmunder Tanzszene entwickelte.

Fazit: ich tanze gerne Polka und esse gerne Sauerkraut. Wie meine Frau, die Edeltraud.

Mittwoch, 19. August 2009

Die Stadt, auf die ich nich’ kann

Klarstellung vornewech: wie die Überschrift vielleicht suggerieren könnte, habe ich nichts gegen Hamburg! Nee, echt nicht, da is schön Wasser, viele nette Menschen aus meinem Freundeskreis leben dort und Fischbrötche sind auch genau mein Dingen! Mit der Überschrift meine ich lediglich: ich (also der BVB, denn als Besser-Fan ist es legitim sich mit dem Verein gleichzusetzten) kann da nich’ gewinnen! Mal abgesehen von einem Auswärtsspiel vor 5 Jahren, als ich den HSV zusammen mit Thorsten Frings 2:0 schlug, habe ich nur Niederlagen dort erlebt. Bei den grandiosen 3:2 und 4:2-Siegen verweilte ich im Skiurlaub… aber da Skiurlaub im August wenig Sinn macht, suchten Brunni und ich erneut den Hamburger Volkspark auf um die verflixte Serie reißen zu lassen – mit überschaubarem Erfolg.
Die Anreise tätigten wir bereits Freitag da Pete sich bereiterklärt hatte, uns wieder mal zu beherbergen. Nach einer mittelmäßigen Anfahrt (schlecht weil viel Stau – gut weil Brunni sich 2 Liter Pils einverleibte um mich zu entertainen) erreichten wir HH und verfraßen und versoffen das Verpflegungsgeld, das Papa-Brunnert seinem Zweitgeborenen mit auf die Reise gegeben hatte. Am nächsten Morgen frühstückten wir ausgiebig wobei neben der hauchdünnen Salami mal wieder Brunni im Bademantel das absolute Highlight war. Wann kriegt der Typ endlich ne eigene TV-Show?! Anschließend begaben wir uns behäbig zum Stadion wo wir noch ein Happy-Hour-Bier absahnen und bekannte Gesichter inkl. Körper begrüßen konnten. Die Plätze, die Pete für uns im Block 12 auserkoren hatte, erwiesen sich aus dreierlei Gründen als absoluter Glücksgriff:
  • wir zahlten für einen astreinen Unterrangplatz 17 Euro weniger als letztes Jahr für Einen im Oberrang
  • wir hatten beste Sicht auf Weidenfeller’s Gehäuse, wo ja auch die gesamte erste Halbzeit mächtig Musik war
  • wir erlebten die skurrilste Situation meiner Fankarriere hautnah mit: nach kleinen Tumulten im angrenzenden Block wurde, von Ordnern flankiert, der Schuldige direkt an uns vorbei abgeführt: ein Liliputaner; die Hände hinter’m Kopf verschränkt und grinsend. Abgerundet hätte dieses Bild nur noch ein Ordner, der den Zwerg mit einer Mistgabel in einen kleinen Käfig treibt. Göttlich!

Nach dem Spiel ging es mit Örne via Taxi zur Reeperbahn wo erst gegessen und dann vor’m London-Pub getrunken wurde. Dabei konnte man einem lebensmüden Junggesellen-abschieds-Grüppchen, Freaks, Nutten und Olivia Jones als Fremdenführerin zusehen. Nachdem die Busfraktion und die letzte Autobesatzung unserer Sitzgruppe den Heimweg angetreten hatten, nahmen Brunni und ich noch in Eimsbüttel bei gedämpften Gitarrenklängen in der ehemaligen Augekneipe einen Absacker und erreichten gegen 2 Uhr unsere Schlafstätten.

Am nächsten Tag sang ich noch kurz die gesamte Truppe beim ABBA-Sing-Star-Battle gekonnt unter den Tisch und nach einem kleinen Abstecher zu den Cyclassics ging es wieder nach Dortmund, denn DAS ist ne Stadt auf die ich kann. Und immer können werde!