Freitag, 30. Oktober 2009

Leverkusen is auch so’n Wort auf das sich nix reimt

Und da ja bekanntlich nur alles was sich reimt gut ist, konnte das ja kein Sieg werden. Diesen miesen Vorzeichen zum Trotz machte sich ein unerschrockener Haufen KORD’ler auf den Weg in den rheinländischen Schandfleck. Da ich zuvor die Känguru-Grippe eingeschleppt hatte, wurde die Besetzung noch mal gut durcheinander geschüttelt, und auch die anwesenden 4 Spitzen-KORD’ler waren angeschlagen. Aber watt willste machen, wenn das Vaterland ruft, rückt der Soldat halt aus.

Ausgerückt wurde diesmal spießig mit dem Bus der Fanabteilung – super Sache! Pünktliche Abfahrt, top moderner Bus, 12 Euro p.P. und die obligatorischen Biere für 1 €uro an Bord. Einzig die musikalische Untermalung fehlte. Ein paar Klopfer und Straßensperren später erreichten wir den Gästeparkplatz, danach den Gästeeingang, nach einem kleinen Geschubse den Gästebierstand und dann den Gästeblock. Dort gesellte man sich zu den üblichen Scharlatanen und verlebte nach einem ausgelassenen Torjubel ein ruhiges Spiel, in dem es für den BVB immerhin zu einem Unentschieden beim Tabellenführer reichte. Kannste mit leben, bist ja Schlimmeres gewöhnt.

Die Rückfahrt bot dann immerhin auch ein paar Schlagerperlen und so wurde diese gut und feuchtfröhlich verlebt. Gegen 1 Uhr war ich im Bett und träumte davon wie mir wohl die Frisur von Stefan Kießling stehen würde…

Am nächsten Tag raffte ich mich auf und besuchte mit Örne und Meike den Kick unserer Zweitvertretung gegen die Zweite des Sterns des Südens, der bekanntlich niemals untergehen wird. Das Liedgut sollte recht behalten denn der BVB II ging gegen Scholl’s Mannen mit 2:0 unter und steckt nun an einer Stelle im Tabellenkeller wo man nicht mehr zum Lachen hingeht. Weiterhin war enttäuschend, dass keiner der anwesenden männlichen Fußballfans seinen Versprechungen Taten folgen ließ und Mehmet Scholl somit oral-unbefriedigt nach Hause musste.

Abends versackte ich noch auf einer Party im Schürener Bermuda-Sechs-Eck. Die Pokalschlappe gegen Osnabrück schaute ich mir nur im TV an, was die schier unglaublichen fußballerischen Fähigkeiten eines Uwe Moyelas nur noch schlimmer offenbarte. Oooh, der Junge hat einiges gutzumachen! Hoffen wir mal, dass es ihm bereits heute gelingt, im Spiel gegen 4-Punkt-Hertha. Hey, was geht ab!?

Dienstag, 20. Oktober 2009

Deutschland im Herbst


Don’t worry, verehrter Reader, hier soll es nicht um die Abenteuer von Andy, Ulli und Guddi gehen, nein, hier lässt mal wieder Käpt’n Hinni ein paar Punchlines auf die letzten 4 Wochen ab – 4 Wochen, die für mich extremst fußballarm waren. Und dennoch schön. Wie passt das zusammen? Folgendes geschah:

Die First-Ladies dreier KORD’ler planten bereits im Mai dieses Jubiläumsjahres einen netten Spätsommerurlaub im fernen Les Issambres, das im Laufe dieses Berichts aufgrund seiner Nähe zum Place2be der Reichen & Schönen schlichtweg nur noch Stroppez genannt wird. Bei Bekanntgabe des Spielplans im Juli traf uns Herren der Schöpfung dann der H-a-doppel-M-E-R: dass wir das ein oder andere Match unserer Borussia verpassen würden war uns klar und wurde der Damenwelt zuliebe abgenickt, aber dass es ausgerechnet das Derby werden sollte, das war schon heimtückisch von der DFL. Auswärts in Hannover und Gladbach, okay, das ging, aber sie nehmen uns den Hassgipfel, den dritten Weltkrieg, in dem es uns vorbehalten war zu sterben, als Märtyrer versteht sich! Jammern half nix, also wurde der Urlaub bezahlt und, wie sich im Nachhinein herausstellte, hätte wohl so mancher Borusse liebend gern seinen Südtribünenplatz mit einer unserer Liegen am Pool getauscht.

Als Alternativprogramm (denn 2 Wochen ohne geht ja nicht) wurde mir von den Mitreisenden zum Geburtstag ein „Ersatzspiel“ meiner Wahl in Frankreich geschenkt. Ich musste mich drum kümmern, aber im Kümmern bin ich ja ein ganz Großer. Der Rocco Siffredi der Planung. Quasi. Die Wahl fiel auf das Ligue1-Match AS Monaco gegen den fronzackischen Rekordmeister St. Etienne. Monaco wollten wir uns eh anschauen (liegt nur 100 km von Stroppez wech) und so fuhren wir nach dem Frühstück über sündhaft teure Mautstraßen ins Fürstentum. Monaco als „schön“ zu bezeichnen wäre übertrieben, aber gesehen sollte man diesen Prunk und Protz dennoch mal. Jemanden wie mich, der vom Elternhaus nix anderes als unermesslicher Reichtum gewöhnt ist, langweilt diese „Scheinwelt“ allerdings nur… gell, Hetti?! So wurde ein wenig gesightseed, gefuttert und dann ging es für uns Jungens auch schon Richtung Stadion. Die reservierten Tickets zum Schnapperpreis von 40 Ökken abgeholt und da vorm Stadion nix los war, ab in‘ Tempel. Blöde Idee. Tempel war leer, Bier war alkoholfrei und Sitze unbequem. Also gegammelt und Käse gequatscht bis es los ging. St. Etienne erzielte recht flott das 1:0 was dem imposanten Gästeanhang Rückenwind gab. Die Ultras von Monaco (Monaco Bulls oder so…) waren kaum präsent und auch zahlenmäßig in der deutlichen Minderheit. Irgendwann glich Monaco aus, und als sich schon fast alle mit einem Unentschieden abgefunden hatten, da machten die Grün-Weißen in der Schlusssekunde den Siegtreffer. Hui, das sorget für ein nettes Schnäddereteng im Gästeblock, und auch auf den umliegenden Plätzen waren viele Sympathisanten auszumachen. Schön! Kurz noch die Feierlichkeiten abgewartet und dann ging es auch schon flott auf den Heimweg Richtung Stroppez. Fazit: hätte der BVB nicht parallel gegen das blau-weiße Krebsgeschwür verkimmelt, wäre die Laune besser gewesen. So blieb ein schöner Tag mit bitterem Nachgeschmack in Erinnerung.

Wieder zurück in Germania entpackte ich den Koffer um ihn 4 Tage später wieder zu bepacken, denn mein Job beorderte mich ins ferne Melbourne. Melbourne Australien, nicht Melbourne Oberpfalz. Ein Fußballspiel verpasste ich zwar dadurch nicht, aber leider den jährlichen KORD-Herren-Törn nach Holland, von dem hier zu späterer Stunde noch berichtet werden soll. In Down-Under machte ich aber immerhin einen Länderpunkt und besuchte den Jahrhundert-Kick Australien gegen Oman (Qualifikation zum Asia-Cup) im Etihad Stadium. Lahmer Kick, gutes Bier.
Nach meiner Landung im kalten Düsseldorf letzten Samstagabend pries ich nochmal die zuvor verteufelte DFL denn der BVB spielte erst am Sonntag im „B-1-Derby“ gegen Bochum. Hier trank ich mir den Jetlag aus dem Körper und feierte einen schönen 2:0-Erfolg.

Nächsten Freitag geht’s dann ab nach Leverkusen – und diesmal bin ich dabei! Kein Urlaub und keine Dienstreise dieser Welt wird dies verhindern!


Bis dahin… NUR DER BVB!