Dienstag, 26. August 2008

Pokallos Hertha

Die Losfee war wieder aktiv! Wie mir Gala-Abonnent Örne versicherte, übernahm diesmal eine Ex-Freundin von Holger Fach diesen Job (und sie war echt nicht scharf, Jungs), und was sie hervorbrachte war auch ähnlich spektakulär wie Fachs bisherige Trainerkarriere: Hertha BSC.
Immerhin ein Heimspiel. Wäre ja auch noch schöner wenn wir diesmal im Pokalwettberwerb zweimal ins Olympiastadion müssten... ;-) Stattfinden wird das Ganze am 23. oder 24. September.

Montag, 25. August 2008

BVB - FC Bayern 1:1

Erstes Heimspiel der Saison – und datt auch noch gegen den T-Com-Pokal-Vize, den Stern des Südens, der, so sagt es populäres Liedgut, niemals untergehen wird. Na, das wollten wir uns doch mal genauer anschauen. War zwar das gefühlte 38. Auf-einandertreffen in den letzten 4 Monaten der beiden Teams, aber dank der Klopp’schen Auf- bruchstimmung, die der Mannschaft überall bescheinigt wurde, machte sich der Verfasser dieser Zeilen durchaus optimistisch auf den Weg zum Tempel der Glückseeligkeit.

Allein das Ritual mit dem Bus aus Beverly-Schür’n bis ins Kreuzviertel zu brausen und dort vor der Fachgaststätte unseres Vertrauens ein paar Pilsetten in gemütlicher Runde zu schnabbulieren habe ich den ganzen Sommer über vermisst. Die KORD-Gruppe wuchs wie der Pegel und die Lust auf Fußball von Minute zu Minute an. Die jugendliche Sektion „Stehplatz“ brach etwas früher auf als die gemütliche Seniorenrunde um Tobi, Brunni und Präsi, die nochmal ins Glas schaute bevor die Sitzkissen geschultert wurden und der Gang zum Westfalenstadion auf unsere Plätze erfolgte. Schnell noch die wunderliche Truppe in meiner Reihe begrüßt – solche Nachbarn hat jeder gerne! Irgendwie witzig, ich befinde mich nun schon in der 5. Saison auf diesen Plätzen neben diesen sympathischen Jungs, aber abgesehen von einem kenne ich die Namen gar nicht. Ich weiß, dass der eine Lump Polizist ist, der andere Berufsjockey und der andere, der mit der BurberryCap, ist seit kurzem verheiratet und er hat die Hochzeitsvorbereitungen wegen des Pokalhalbfinals verpasst (coole Sau, oder?!). Aber Namen . . . brauchen wir gar nicht wissen. Die Jungs begrüßen uns auch so wie die besten Kumpels. Eine tolle Situation, wie sie wohl nur der Fußball schaffen kann.

Zur Sache: das was da auf dem Rasen stattfand hatte seit langem mal wieder die Bezeichnung Fußball verdient. Jedenfalls in der ersten Halbzeit. Schön zu sehen, dass Herr Kuba endlich wieder seinen Zwillingsbruder geschickt hat (der, der Fußballspielen kann). Letztes Jahr war ja immer nur die andere Hälfte zugegen, also der untalentierte Zwilling, der eine Saison über’n Platz gehumpelt ist wie so’ne kranke Taube. Letztendlich doch noch das 1:1 kassiert, aber dennoch gut gelaunt den Tempel verlassen denn dem aktuellen Meister auf Augenhöhe begegnet!

Ausgeklungen ist der Abend noch auf’m Gemeindefest in Beverly-Schür’n. Klingt jetzt nicht allzu sexy, aber der Abend entwickelte sich in die richtige Richtung… Nächste Woche geht’s nach Cottbus – aber nicht für mich. Die letzten beiden Male dahin gegurkt, jedesmal in der Hoffnung, dies wäre die letzte Erstliga-Saison für die Lausitzer, aber Pustekuchen. Die Nürnberger waren da schon folgsamer. Also, schwarzgelbe Jungs: Energie plätten und somit Rückenwind für’s Derby holen! Ich freu mich drauf!

Montag, 18. August 2008

Leverkusen - BVB 2:3

Saisonauftakt! Welch zuckersüßes Wort! Dieses Wochenende war es endlich soweit! Mit Leverkusen stand zwar nur ein semiattraktiver Gegner auf dem Spielplan, aber egal. Besser im August in die Baustelle Bayarena, die „oben ohne“ Dach daherkommt, als im November. Außerdem hatten wir bei der Kartenvergabe offensichtlich mal richtig Sahne und bekamen insgesamt 7 Stehplatzkarten zugesprochen! Somit machte sich folgende KORD-Truppe auf den Weg ans Rheinufer: Brunni, Bakan, Tobi, Mathis sowie die KORD-Jugend um Jan und Timo und natürlich meine Wenigkeit. Komplettiert wurde der Mob noch durch die Haudegen Andy und Björn, was speziell der Hinfahrt noch ihren ganz eigenen Charme geben sollte. Aber dazu später mehr . . .
Beginnen will ich diesen Bericht schon mit dem Freitagabend denn dieses Wochenende sollte komplett im Zeichen des runden Leders stehen. So begab ich mich am Freitagabend auf die Heimat meiner zweiten großen Fußballliebe - auf die Beraufkampfbahn des mächtigen BSV Schürens – wo ich zusammen mit Martin das Abschlusstraining der hochkarätig besetzten dritten Mannschaft verfolgte. Ein feiner Haufen alter Weggefährten hat sich da formiert und mich dünkt, mit ein wenig Spielpraxis kann die Truppe auf dem Spielfeld ähnlich erfolgreich werden wie an der Theke. Mit Anpfiff der Saison in München verlagerten wir unseren Standpunkt vor den Fernseher im Vereinsheim wo wir mit dem BSV-Häuptling Peter eine fröhliche, und auf lange Sicht verhängnisvolle, Würfelrunde ins Leben riefen. Wir hätten es wissen müssen, hatte er uns doch seine Abendplanung wie folgt erläutert: „Morgen lass ich’s langsam gehen, aber heute geht’s bis zum Pupillenstillstand!“. Dass dieser Plan auch mich einschloss verriet Peter dort allerdings noch nicht. Ließ der Fuchs uns Ahnungslosen noch die erste Runde gewinnen, so zeigte uns dieser Virtuose am Würfelbecher in den nächsten 2 Stunden gehörig wo der Frosch die Locken hat. Seine Schlachtrufe „Aus der Traum – Pflaumenbaum“ oder „Hopp hopp hopp, der Hinni hat’n Doppelkopp“ werde ich wohl niemals vergessen. Hatte ich meine Lektion gelernt, so musste Martin sein Glück noch in einer weiteren Disziplin versuchen: nach dem Umzug in die Szenekneipe Schürens versuchte er sich im Kickern gegen den großen Mann der Kreisklasse - soweit ich weiß auch mit überschaubarem Erfolg. Dennoch war es ein gelungener Abend und ich torkelte gegen 1 Uhr selig ins Bett. Der nächste Tag sollte ja noch anstrengend genug werden…

Ohne die Hilfe des Weckers schaffte ich es mich aus meinen Träumen loszureißen – vermutlich sorgte ein „aus der Traum – Pflaumenbaum“ für mein Erwachen. Kurz geduscht und schon ging es zum Treffpunkt wo ein Teil der Truppe ebenfalls pünktlich auflief und beim goldenen M am Hauptbahnhof komplettierte sich der Mob schließlich. Da die Deutsche Bahn (im weiteren Laufe des Berichtes DB (Dumpf-Backen) genannt) keinen Entlastungszug einsetzte, musste auf einen regulären Regional Express zurückgegriffen werden. Eine Tatsache, die zunächst einmal für ein kleines Highlight sorgte: beim Betreten des Zuges am bereits überfüllten Gleis führte ich den Mob zusammen mit Mathis in die obere Etage des Doppelstock-Wagens. Hier war es verdächtig leer und wir ließen uns triumphierend auf 2 Viererbänken inkl. Tischen nieder. Herrlich! Der Einwand „datt is hier erste Klasse“ wurde von Andy wunderbar gekontert: „ja sicha, is ja auch erste Liga!“. So begann eine Fahrt, die äußerst unterhaltsam verlief. Andy (wohlgemerkt KEIN KORD’ler) hatte ein kleines Megaphon dabei, das gepaart mit seinem mp3-Handy eine astreine Beschallungsanlage ergab. Selbstverständlich sahen das nicht alle Anwesenden so, aber Beschwerden wurden uns gegenüber nicht geäußert (wahrscheinlich gingen diese eher in Richtung DB-Service-Hotline). Höhepunkte waren am Bahnhof Wattenscheid die Vereinhymne des lokalen Vereins („Ess Geeh Wattenscheid Nullneun!“), sowie eine Dame, die schüchtern die spärlich besetzte erste Klasse mit den Worten “Ach, man kann sich bestimmt auch hier in den Gang stellen“ betrat und nach Andy’s Durchsage, dass dieses nicht erlaubt wäre, enttäuscht kehrt machte. Göttlich! Unten in der Holzklasse gab es wohl Mord & Todschlag und wir holten uns in unserem klimatisierten Nobelreich fast eine Erkältung! Naja, soviel Glück auf der Hinfahrt sollte sich natürlich noch rächen. Aber dazu später mehr…

In Leverkusen angekommen ging es flott zum Stadion. Nun ja, diese Baustelle als Stadion zu bezeichnen erfordert schon viel Humor, aber damit bin ich ja reichlich gesegnet :-) Beim Plausch mit einigen bekannten Gesichtern konnte man allerdings bemerken, dass unsere gute Laune sich nicht auf alle BVB-Fans übertragen hatte. Der Wechsel unseres besten Mannes Petric schwebte als äußerst konkretes Gerücht über der Szenerie und einige „Susi Raus“-Rufe waren auch zu vernehmen. Im Block wollten wir das Kaiserwetter natürlich ausnutzen und postierten uns sehr weit oben, so dass uns der Lorenz ordentlich die Kappe verbiegen konnte. Es hieß also 1-2-3 – Oberkörper frei und das Spiel konnte beginnen. Der Verlauf des Selbigen trug dazu bei, dass wir eine richtig geile Zeit auf der Tribüne hatten! Früh geführt, knapp gewonnen, Auswärtssieg, olé olé – watt will man mehr?! Von der schweren Verletzung Dedes erfuhren wir erst viel später, was die gute Stimmung und das Spiel im Nachhinein natürlich etwas relativiert.

Nun galt es wieder in die schönste Stadt der Welt zu gelangen und somit folgten wir trödelnd dem schwarzgelben Tross. Jedoch versperrten unsere Freunde in Grün einem Teil des Anhangs den Zutritt zum Gleis. Im Gedränge schaffte ich es irgendwie in den Zug zu gelangen – dieses Glück hatte ich allerdings recht exklusiv. Der Rest der KORD’ler durfte somit eine Stunde in Leverkusen verweilen ehe es für die Jungs mit dem nächsten RE Richtung Bierhauptstadt ging. Während meine Fahrt ca. 2 Stunden dauerte, die ich zum Großteil verschlief, und meine Blase mittlerweile die Größe des Saarlands erreicht hatte, vergnügten sich die Zurückgelassenen bei Mr. Chicken und erfreuten sich später im Zug an der Anwesenheit kleiner Kinder mit Migrantenhintergrund. Beide Rückwege waren also nicht sonderlich schön. Als man sich irgendwann in Dortmund wieder zusammenfand wurde dem nahe gelegenen Weinfest noch ein Besuch abgestattet. Brunni, der Feinschmecker, übernahm die Getränkeauswahl. Flasche Sommerlocher Bachus für 10 Euro pro Karaffe. Datt Zeuch konnte was und somit wurden auch in Windeseile 8-9 Flaschen verputzt. Nun sagte mir ein kleiner Mann im Ohr, dass es Bettzeit war, und da ich mir vorgenommen hatte, heute auf den kleinen Mann zu hören, ging es per Taxi in Richtung Schüren. Kutschiert wurden wir übrigens von Sergej Barbarez. Wirklich! In Schüren gab’s dann doch noch einen Absacker in Bakan’s 4 Wänden. Dort spielten sich noch unschöne Szenen ab wohingegen der Fernseher sehr schöne Szenen lieferte… :-)

Ein aufregender, aber toller Tag fand also gegen halb 3 Sonntagmorgens sein Ende! Nächste Woche endlich mal ein Heimspiel: der amtierende deutsche Meister besucht den Kommenden. Ich freu mich drauf!




Dienstag, 12. August 2008

Rot-Weiss Essen - BVB 1:3 (DFB-Pokal)

Weihnachten? Schön und gut! Der eigene Geburtstag? So lala. Der erste Urlaubstag? Nicht schlecht! Aber der Lieblingstag des Jahres ist ein anderer: das erste Pflichtspiel nach der Sommerpause! Und dieser Tag war am vergangenen Samstag endlich gekommen. Und wie! Die Losfee, die ja schon seit dem letzten Pokaljahr auf der Gehaltsliste des BVBs zu stehen scheint, fischte uns das höchst attraktive Los Rot-Weiss Essen aus der Trommel. Sauber gemacht, Schätzelein! Den Ausflug an die Hafenstraße trat neben Darius, Martin und mir noch unsere KORD-Neuverpflichtung der Sommerpause Danny an. Herzlich Willkommen in unserer Mitte! Ergänzt wurde die Trümmertruppe durch DTS-Mühle – schließlich hat der Junge ja eine Schwäche für Polizisten und deren Ausrüstung, und da ein massives Aufgebot angekündigt worden war, hoffte ich, er könne auf seine Kosten kommen ;-)


Nach gemeinsamer Nahrungsaufnahme beim goldenen M ging es pünktlich und ereignislos per Regional-Express nach Essen. Dort angekommen wurde der Dortmunder Anhang zu einem gesonderten Ausgang geleitet wo eine Buskolonne darauf wartete uns eskortieren zu dürfen. Diese „Haltestelle“ war unter der siffigsten Brücke des Ruhrpotts und da uns der Polizei-Capo mit seinem Megaphon – gelinde gesagt – extremst auf die Eier ging und die Brücke durch aus Dortmund importierten Herrenurin endgültig entweiht wurde, entschlossen wir uns nach kurzer Wartezeit dazu die Busreise anzutreten. Im Bus herrschten ca. 50°C und der Busfahrer schlug eine Route zum Stadion ein, die vermutlich über Mülheim führte. Nach 20 Minuten waren wir aber endlich am Gästeeingang und nach diversen Sicherheitskontrollen, bei denen einige KORD’ler Ihr Hab & Gut abgeben mussten, und der Erkenntnis, dass uns RWE nur bleifreies Bier gönnte wurde die Tribüne erklommen. Ein entspannter Stehplatz in der letzten Reihe unter’m Dach erlaubte uns gute Sicht auf’s Spielfeld sowie nette Gesellschaft in Form einiger befreundeter Weggefährten.

Es mag an dem Defizit an Atmosphäre liegen, das sich bei mir in den letzten 3 Monaten angestaut hatte, aber ich fand die Stimmung vom ersten Moment an richtig geil! Die Gesänge der schwarzgelben Chaoten waren brachial laut und ich hatte sofort eine Gänsehaut! Endlich wieder Fußball, endlich wieder Stimmung!!!! Dem Georg-Melches-Stadion hatte ich zuvor nur mal bei einem Konzert einen Besuch abgestattet, aber obwohl das Dingen nur 3 Tribünen hat, hat es immer noch mehr Charme als viele der seelenlosen Einheitsarenen, die in den letzten Jahren ja Überhand im Profifußball nehmen. Zum Spiel: naja, das ist noch Luft nach oben. Wie würde der Kaiser sagen: „3:1 gewonnen is’ besser als in die Buchse geschissen.“ – kann man so stehen lassen! Wir uns also nach dem Abpfiff aus dem Staub gemacht. Am Ausgang konnte abgegebenes Hab & Gut zurück erbeutet werden und nach einer entspannten Busfahrt zur Siffbrücke ging’s in einen bereitgestellten Sonderzug. Da bis zur Abfahrt allerdings noch 20 Minuten überbrückt werden mussten und da der Bierwart nicht am Start war begab ich mich kurzerhand auf Getränkesuche und ließ mich gebührend feiern als ich den ausgetrockneten KORD’lern im Zug ein paar eiskalte Flaschen Gerstensaft servieren konnte. Nach abermals ereignisloser Rückfahrt zerschlug sich dir Gruppe. Danny verschwand im Bahnhof, Mühle musste noch auf einen Polterabend (hast du eigentlich noch Waschbecken aus Essen mitgehen lassen?) und der Rest entschwand nach kurzem Abendessen ins Solendo. Dort stieß man auch wieder auf Wolle, der deutlich fitter war als wir ;-)

Fazit: insgesamt ein sehr gelungener Tag! Mit Hinblick auf die Pokalauslosung der nächsten Runde wollen wir hoffen, dass HaJo Watzke der Losfee wieder mal eine stattliche Prämie gezahlt hat… Abwarten! Nächsten Samstag geht’s erstmal nach Leverkusen! Ich freu mich drauf!