Dienstag, 28. Oktober 2008

Entmenschlichungs-Tour nach Zeeland

„Wenn einer eine Reise tut, dann kanna was erzählen!“ – ich versuch’s mal, auch wenn das Geschehene schon 2 Monate zurückliegt und ich in zahlreichen kostspieligen Therapiestunden versucht habe das Erlebte zu verdrängen oder zu verarbeiten. Dennoch, diese furchtbaren Bilder wollen einfach nicht aus meiner Ömme verschwinden… vielleicht hilft ja das „darüber schreiben“… Zur Sache:
Brunni hatte den grandiosen Einfall Urlaub zu machen. Mit mir und den anderen KORD-Chaoten. Wie man sich vorstellen konnte sollte es dabei nicht um Erholung sondern um Erbrechen gehen (etwas überspitzt gesagt). Er erhielt die Aufgabe sich um ein Ausflugsziel samt Unterkunft zu kümmern und entgegen aller Erwartungen tat er dies vorbildlich! Ein 8-Mann-Häusschen im Village-Park Zeeland wurde zum KORD-Wallfahrtsort erkoren und mit 2 Autobesatzungen ging es am Freitagmorgen ab in den Norden. Die Verpflegung für die 8 Schreihälse wurde am Vorabend von Brunni und mir in einem höchst amüsanten Einkaufsmarathon erstanden. Hierzu sei gesagt: es ist sauschwer zu überschlagen wie viel Proviant man für so eine Gruppe kaufen soll! Das Hintertürchen „wenn wir was vergessen haben, kaufen wir es halt vor Ort“ galt nicht denn es war unser fester Wille die Hütte 3 Tage nicht zu verlassen! Aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass wir unsere Proviantbeschaffung exzellent erledigten! Niemand musste hungern (lediglich die akute Gefahr einer kollektiven Skorbuterkrankung kreiste dämonisch über der Gruppe) und besonders das zahlreich erworbene Partyfässchen-Bier erwies sich als echter (magenschonender) Glücksgriff!

Auf der Hinfahrt machten wir einen 2stündigen Zwischenstopp in Breda um lokale Köstlichkeiten zu erwerben. Die eine Sorte Köstlichkeiten gab es an der Pommesbude, die Andere… nicht. Eine Stunde später erreichten wir unsere Behausung bei absolutem Sauwetter – drauf geschissen, hatten wir eh nicht vor ausgedehnte Spaziergänge zu machen. Das Häuschen war nicht schön, auch nicht gemütlich, für unsere Zwecke aber absolut ausreichend! Schnell wurde der Grill angeschmissen, die Musikbeschallung eingerichtet und sämtliche Entertainmentsysteme angeschlossen… Von da an ging das Drama los! Das Bier floss wie im Schlaraffenland, die Luft war stets durch den Geruch von Grillfleisch u.s.w. geschwängert und sämtliche Hausbewohner gaben sich der Völlerei hin und verzichteten dafür im Gegenzug komplett auf Hygiene, Anstand, Umgangsformen und Niveau. Die zweieinhalb Tage wurden somit in vollen Zügen genossen und das Tagesgeschehen bestand aus Kaffee, Bier, Essen, X-Box, DVD, Wii, Poker Pussys, Bett. Die Reihenfolge der Agendapunkte konnte von den Mitreisenden selbstständig miteinander kombiniert werden. Highlights gab es mehr als genug, aber die Bilder sprechen für sich.
Erstaunlicherweise erhielten wir am Montagmorgen unsere Kaution problemlos zurück und nach 3 Stunden Autobahn waren wir wieder in Dortmund. Während der Großteil der Truppe das Bett aufsuchte musste ich duschen und gleich wieder weiter fahren, diesmal in die Nähe Oldenburgs um einen beruflichen Termin am Dienstag wahrzunehmen. Vom Niveau war die Diskrepanz zum vorherigen Trip geringer als erwartet…























Dienstag, 7. Oktober 2008

Güldener Herbst

Blog’ die Wand an, watt waren das für Spiele… Ahoi erstmal, werte Leserschaft! Endlich gibt’s wieder neuen Lesestoff. Da in den letzten Wochen kein Auswärtsspiel des BVBs vom KORD-Anhang besucht wurde, gibt es heute mal eine kleine Retrospektive auf das was da geschah – und es geschah einiges!

BVB – Hertha 2:1 n.V.
Einem grottenschlechten Spiel in Mannheim, das ich wegen der Terminierung (Sonntagabend) im Piken anschaute, folgte ein „Pokalkracher“ am kalten Mittwochabend – die Hauptstädter vom BSC waren zu Gast. Da so gut wie ALLE Kordler dem Ereignis aus Mangelgründen nicht beiwohnen wollten (aus Mangel an Interesse oder Geld oder Initiative sich eine Karte zu besorgen oder Zeit oder gesundheitlicher Unversehrtheit), sprang mein Vatta ein und zusammen mit Tim „feierten“ wir den Einzug ins Viertelfinale. Naja, zum feiern war keinem zumute, gelang der Sieg doch sehr mühevoll und glanzlos durch ein Tor in der Verlängerung. Drauf geschissen, nächste Runde kracht’s dann wirklich: der SV Werder Bremen wartet in der nächsten Runde! Schon wieder! Geil, die haben bei ihren letzten Auftritten bei uns nicht wirklich gut ausgesehen. Mal abwarten…

BVB – VfB Stuttgart 3:0
Die nun folgende Woche war von einem nicht für möglich gehaltenen Hin&Her bezgl. der geplanten Europapokaltour nach Udine geprägt. Somit rückte das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart etwas in den Hintergrund. Ich traf mich mit den beiden Christians, Örne und der Kutten-Fraktion Hennen bei schönstem Wetter im Rote-Erde-Biergarten… Leicht verkatert vom Vorabend traute ich mich an die ersten Radler heran und siehe da: sie waren mir freundlich gesonnen! Zu freundlich denn es sollten noch einige folgen. Örne hatte vor sich mit Brunni zu treffen da dieser seine Karte hatte. Nach einer kleinen Wartezeit beschloss er zur Sicherheit mal durchzuklingeln – eine weise Entscheidung denn Brunni machte noch brav den Pennematz. Er hatte sich am Vorabend mal wieder mit sich selbst an der eignen Schnapsbar ein Wettpicheln geliefert, bei dem es wohl nur Verlierer gab. Vom Handyklingeln geweckt versprach er jedoch umgehend den Weg zum Stadion anzutreten! Da es erst 13:30 Uhr war, blieb uns die Hoffnung, dass er es auch noch zeitnah schaffen würde – selbst als er 10 Minuten später vermeldete, dass er noch mal umdrehen würde um sich Ohrstöpsel zu holen. Wie auch immer, er erreichte den Biergarten 50 Minuten und 3 Radler später und so konnte das Stadion noch mehr als zeitig geentert werden. Erwähnenswert bleibt noch das Outfit unserer heutigen Crew: Brunni erschien wohl in den Klamotten des Vorabends (man munkelt, er habe dies auch zum Schlafen nicht abgelegt). Ich hingegen trug mein neues „Hauer“-Outfit (Zitat Örne), das bei dem Besuch unter der Süd auch für den ein oder anderen blöden Spruch sorgte. Hier meine Warnung an Euch Maulhelden: reizt den Mann im Stone Island-Pulli nicht zu sehr denn er ist gekommen um zu schlagen ;-) Und nebenbei: Örne im Trikot zu sehen fand ich viel spektakulärer als meinen, vom Hooliganismus inspirierten, Casual-Look!!!! Ach ja: das Spiel gewann der wunderschöne BVB mit 3:0 und einer meiner Sitznachbarn fasste die Bewegungsunfähigkeit des Herrn Lehmanns in Anlehnung an diverse Zeitungsmeldungen wie folgt zusammen: „der Lehmann braucht halt’n Hubschrauber um abzuheben!“. Den Rest des Abends verbrachte ich in der Schürener Kneipenszene. Gelungener Tag!

Udinese Calcio – BVB 0:2
Das vorher erwähnte Hin&Her bzgl. Udine bedeutete letztendlich im Klartext, das bittere Aus unserer Träume die Fahrt mitzunehmen. Der Sonderzug platzte aus allen Nähten und entgegen aller Zuversicht bekamen wir keinen Platz. Schon sehr traurig, aber wenn ich bedenke, dass ich bei solchen Fahrten vorher IMMER Glück hatte und dabei sein konnte (München 2006, Pokalfinale, Cottbus und noch mal Berlin…) muss man auch mal zurückstecken. Zumal der Mühligan eine phantastische Alternative anbot: Europapokalparty in seiner Scheune mit Fassbier, Beamer und niveauvoller Gesellschaft! Es entwickelte sich ein grandioser Abend der nur durch das unglücklich Aus im 11-Meter-Schießen getrübt wurde. Aber da das Team Eier gezeigt hatte beschlossen wir doch noch zu feiern und dank Aki’s Maracujaschnaps gelang uns das auch grandios.

BVB – Hannover 96 1:1
Mit einer 3köpfigen Gruppe holder Maiden aus Hannoi wurde am Samstagabend das Café Central in Beschlag genommen und wir prügelten uns und den Damen solange Hövels in die Rinne bis wir uns einig waren: Fußballtechnisch kommen wir nicht zusammen, aber eine gemeinsame Liebe für die Dortmunder Braukunst existiert! Am nächsten Tag enterten Martin und ich mit weiblichem Anhang schon sehr früh die Wambeler Rennbahn wo wir bei absolutem Mistwetter ein paar Euro auf die Zossen mit den lustigsten Namen setzten – und verloren. Egal, auch wenn ich vom Pferdesport keinen Schimmer habe, so ist ein Besuch der Rennbahn immer töfte! Allein das SchickiMickiPublikum zu beobachten ist einfach göttlich! Nach 4 Rennen machten wir uns auf den Weg ins Barrock wo wir noch Bakan, Axel und Christian trafen. Im Stadion dann einem frustrierenden 1:1 beigewohnt, das seinen bitteren Beigeschmack wegen eines nichtgegebenen Tores bekam. Egal, die Mannschaft hat trotz des kraftaufreibenden Spiels in UEFA-Cup eine ordentliche Leistung geboten und das zählt! Völlig erschöpft fiel ich nach der Heimfahrt auf die Couch und nach 90 Minuten Tatort ins Bett.