Montag, 18. Oktober 2010

Roompot & Ruhrpott

Ja, es ist wieder soweit, der Hofberichterstatter Nummer 1 des ungekrönten König Kloppos (der geilste Klopp der Welt) meldet sich mal wieder mit ein paar Zeilen zur Toplage der schwarzgelben Nation. Turbulente Wochen liegen hinter uns, die Liga steht Kopf, die Mainzelmänner auf dem Zweiten (da gehören Sie ja auch hin seit ich Fernbedienungen kenne), und wir an der Sonne, die zusammen mit uns über die Blauen lacht. Haha. Das Leben ist schön, das Wetter war’s bis vor Kurzem auch noch, und damit spanne ich gekonnt den Storybogen zum vorletzten, bundesligafreien Wochenende.

Wie jedes Jahr zu dieser Zeit bevölkerte bei spätsommerlichem Sahnewetter eine bierige KORD & Friends – Delegation das platte Nachbarland, das es in leverkusiger Regelmäßigkeit schafft Titel wie die Weltmeisterschaft (ihr wisst schon, die Zeit in der selbst Sozialpädagoginnen Fußball schauen) auf den letzten Metern nicht zu gewinnen. Diesmal brachen 10 Mannen aus den unterschiedlichsten Regionen der Republik auf (Hannover, Norddeich, „Wandel“) um ein Ferienhaus im grenznahen Weert zu versauen, was, ich nehme das Ende vorweg, auch vortrefflich gelang. Festzuhalten ist, dass es nächstes Jahr definitiv nicht in diesen oder einen anderen Familienpark geht, denn was dort an Spießigkeit um uns herum lungerte (sogenannte „Familien“), das hält man echt nicht aus. Dabei hätte uns das Hasenmaskottchen Koos, das uns beim Betreten des Parks zu Bowling, Schwimmen und Mini-Disco überreden wollte, eine Warnung sein sollen. Naja, im Endeffekt haben wir die Zeit beschwerdefrei überstanden, und das obwohl ein Schrank zwecks nicht vorhandener Beamerwand demontiert wurde, wir die Spühlmaschine nicht ausräumten (Fußballchaoten…), und das Blutgericht der reitenden Leichen erst seltsame Flecken an der Küchenwand hinterließ und beim Hinfortreiten noch ein paar Stühle stiebitzte. Was sonst in den 2,5 Tagen geschah gehört sicherlich nicht ins www, jedoch sollte die Warnung die Öffentlichkeit erreichen, dass Fingerakrobaten beim Looping Louie einen handelsüblichen Volljuristen mächtig alt aussehen lassen können.

Nachdem also die bundesligafreie Woche gut überbrückt worden war, konnte dann am Freitag 1/5 der Reisetruppe, in Gestalt vom hingebungsvollen Steini und dem steinreichen Hinni, den FA-Bus nach Köln besteigen. Im Gepäck hatten wir noch Drunken-David, einen talentierten Federballer aus Steinis Mannschaft. Bei ströhmendem Regen (hier wieder der anfängliche Bezug zum Wetter… ja, der Kachelmannprozess geht auch an mir nicht spurlos vorüber) erreichten wir die Domstadt. Aber was beschwer ich mich über Regen, anderen Bussen hagelte es gar Steine gegen die Fenster! Nun ja, im Stadion bei süffigem Bitburger einen semi-souveränen Sieg gefeiert … gefeiert? Okay, ich muss resümieren, dass ich mich beim 2:1-Siegestreffer durch Nuri in einem Knäuel von Glückshormonen wiederfand, und ich muss ehrlich zugeben, dass ich seit Petric’s 1:1 im Pokalfinale 2008 nicht mehr so abgegangen bin. Kurzum, im Gästeblock war Domino-Day und nach kurzer Feierei mit der Mannschaft nach Abpfiff ging es durch noch mehr Regen zurück in den Bus wo die körperlich anstrengende Jubelorgie (nicht etwa das Bier) schnell ihren Tribut forderte und ich ein wenig schlummerte. In DO angekommen verabschiedete ich mich von meinen wackeren Gesellen und bestieg erst ein Taxi, dann mein Bett, und in meinen Träumen für eine Hand voll Euros die Mutter des Lukas P. (die ja laut diverser Unkenrufe im käuflichen Gewerbe tätig sein soll).

Das war’s für heute, jetzt muss ich wieder flott üben arrogant zu gucken und hochnäsig umher zu stolzieren, damit meine blauen Arbeitskollegen mich noch mehr hassen.