Mittwoch, 18. Februar 2009

BVB - Cottbus 1:1 oder: Ostclub-Solidarität

Ein seltsames Schauspiel bekam der kälteresistente KORD'ler am vergangenen Sonntag im Westfalenstadion geboten: der Gästeanhang aus der Lausitz postierte sich in der Ecke Nord-Ost (haha, wie passend…) und überließ den eigentlichen Gästeblock einer in gelb und schwarz gekleideten Fangruppierung. Für alle Borussen, denen diese Farbgestaltung in jenem Gästeblock spanisch vorkam, hier eine kleine Erläuterung von Einem, der die Zusammenhänge in der Fanszene-Ost in ihrer vollen Komplexität begreift und sie quasi als sein Steckenpferd bezeichnen kann (die Rede ist von meiner Person):
Bei dem Anhang im Gästeblock handelte es sich selbstverständlich um Fans von Dynamo Dresden. Die allgemeine Fanfreundschaft und Verbundenheit zwischen den Vereinen der „neuen“ Bundesländer sollte nicht nur hartgesottenen Experten wie mir längst bekannt sein (nebenbei erwähnt: ich bin ein großer Fan der Redewendung "neue Bundesländer"! Der Mauerfall jährt sich heuer zum 20. mal und dennoch spricht der Volksmund von neuen Bundesländern! Dies ist so als würde man den BVB als frischgebackenen Pokalsieger titulieren oder ein Päärchen, das sich 89 zusammenschloss als frisch verliebt zu bezeichnen...). Die Verbindung zwischen Dresden und Cottbus kann allerdings schon fast als innig beschrieben werden. Anders kann man sich den beachtlichen Mob mitgereister Dresdner an einem Sonntagabend bei lausiger Kälte wohl nicht erklären. Zugegeben: so wie in einer guten Ehe kracht es zwar hier und da mal zwischen den Beteiligten, aber das gehört bekanntermaßen in einem leidenschaftlichen Miteinander dazu, und wird ohnehin von der Presse reißerisch aufbereitet und dramatisiert. Völlig übertrieben!
Ergo bezog sich das Banner der Dynamos „Noch 5 Tage bis zum Derbysieg“ (selbsterklärend) auf das kommende Auswärtsspiel der zweiten Mannschaft bei Dresden Laubegast in der Landesliga Sachsen, von dem man auf dem Platz zwar eine kämpferische Leistung erwartet, auf den Rängen hingegen einem respektvollen und freundschaftlichen Austausch der Fangruppen entgegenfiebert. Solidarität eben, you know what I mean!?
Unser verhasster Nachbar aus Buer – ohnehin als Pionier bekannt was Fanfreundschaften angeht - springt übrigens direkt auf diesen Solidaritätszug auf und hat unbestätigten Berichten zufolge bereits bei lokalen Ruhrpott-Mannschaften um Unterstützung im Freitag stattfindenden Derby gebettelt. Ich bin mal gespannt wo in der Nordkurve sich die RW-Essener postieren werden…

Ach ja: das Spiel endete unentschieden *hüstel*
Noch was: der Autor ist derzeit jeck und durchtrieben von Nervosität und Vorfreude auf das Derby (Borussia gegen GE – nicht Laubegast gegen Dynamo), und daher sind seine Zeile nicht in Gänze ernst zu nehmen.

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