Freitag, 19. März 2010

Nix reimt sich auf "Uschi"

Die Derbyniederlage vor gefühlten 3 Schaltjahren hat mich etwas in Schreiblethargie versetzt, und statt zotige Zeilen für die Blog-Szene zu verfassen, hing ich einige Tage Absinth konsumierend und Mandalas bastelnd mit meinen Homies Simon & Art ab. Mittlerweile habe ich aber meinen inneren Frieden wieder gefunden, und daher … lest selbst:

Bevor ich zum Spiel 1 nach dem Gastspiel im 4-Minuten-Meister-Land komme, hier noch ein paar Lebenstipps von mir an Euch: fahrt niemals zum Derby! Lohnt sich bekanntlich eh in den seltensten Fällen. Aber wenn Ihr es dennoch tun wollt, reist nicht mit den FA-Sonderbussen!!! Heilige Mutter Gottes, was da für ein Volk mitfährt ist selbst mir peinlich (und mir ist generell eher wenig peinlich). Grölen im Bus und dabei gegen die Fensterscheiben hämmern kann ich mir ja auf einer 45minütigen Tour noch reinziehen, aber wie man nach 10 Minuten Busfahrt im 5-Minuten-Takt nach vorne flitzen kann um den Busfahrer nach einer Pisspause zu fragen bleibt mir ein Rätsel. Naja, dann wurde halt in Flaschen gepisst, und diese dann umgeschuppst wie der Papst zu Weihnachten. Positives Highlights der Fahrt waren das altbekannte Lied mit, für mich teilweise neuen, Strophen („Wer zahlt im Puff mit Dosenpfand?“ oder „Wer fährt die Lok auf Lummerland?“ – Antwort: „nur der Ebbe Sand“, der übrigens schwul ist, und es „Asamoah mit der Hand“ macht) sowie die (ungewollte) Neuinterpretation eines bekannten Schlachtgesangs durch ein paar hirnlose Mitreisende: "Forza BVB – schwarz & gelb olé – ich hab mein Leben hier verbracht, jeden Tag und jede Nacht“. Tja Jungs, bei Eurem Intellekt werdet Ihr wohl auch in den nächsten Jahren nicht die Stadtgrenze finden. Überflüssig zu erwähnen, dass die Jungs auf dem Rückweg nicht mehr im Bus waren – sind bestimmt mit der Lok nach Lummerland gefahren, denn die hat ja wenigstens eine Bordtoilette.

Eine Woche später wurde abends gegen die falsche Borussia ein schöner Sieg eingefahren. Der Tag startete allerdings für Martin und mich schon grandios mit dem Besuch eines Seminars „Spezial-Biere selber brauen“ in der Ökologiestation Bergkamen. Klingt jetzt sehr nach Birkenstocks, wurde aber richtig amüsant. Ca. 25, zumeist rüstige, Herren wurden morgens um 10 Uhr von ihren Perlen zum Seminar kutschiert wo uns der Braumeister Gerd erwartete. Der geile Gerd war ein Echtes Original, der uns 5 Stunden lang sein wissenschaftliches Wissen zum Thema Bier auf höchst kurzweilige Art & Weise mitteilte, und dabei wurde a) neues Bier gebraut und b) das Bier der vorherigen Gruppe konsumiert. Schönes, trübes Märzen ohne Fusel vom Fass – lief wie geschnitten Brot! Getreu Gerd’s Motto: „Sieben Bier sind auch’n Schnitzel – aber dann hasse ja noch nix getrunken!“ fensterten wir uns richtig einen rein. Als Martins holde Maid uns um 15 Uhr aufsammelte und ins Kreuzviertel brachte, verschlief ich erstmal die 25minütige Fahrt ;-) Nach ein wenig fester Nahrung waren wir aber wieder auf Betriebstemperatur und konnten den Heimsieg gebührend zelebrieren.


Den Auftritt der BVB-Amateure gegen Bremen II verpasste ich berufsbedingt, aber das Heimspiel an der Castroper Straße ließ ich mir nicht entgehen. Als Weggefährte wurde Holger auserkoren, der alkoholtechnisch den KORDlern in nix nachstand. Das Spiel wurde bekanntermaßen gewonnen und dementsprechend gut war meine Laune beim Heimweg. In Dortmund noch schnell frisch gemacht um dem nächsten Event beizuwohnen: einer Schlagerparty / -konzert in der Westfalenhalle 2, die wir dank „Connections“ für umsonst enterten. Nach kurzem Zwischenstopp am Bierstand bot sich uns beim Betreten der Halle ein skurriles Bild: am Ende der Halle befand sich eine provisorische Sitzplatztribüne, die einigermaßen besetzt war. Karten hierfür kosteten übrigens regulär 40 Euro… Die anwesenden Sitzplatzkanacken hatten vor sich erst einmal 30 Meter NIX, denn das Konzert war blamabel dünn besucht. Erst als man der Bühne etwas näher kam wurde es etwas voller. Die Stehplätze hätten übrigens 30 Euro gekostet – auch nicht grade ein Schnapper. Zumal das musikalische Liveprogramm von Markus Becker, Tim Toupet, dem Wendler und Mickey Krause eher „mittel“ war. Egal, wir ließen das beim Eintritt gesparte Geld am Bierstand und soffen uns auch diese Veranstaltung gut – klappt ja auch bei vielen Fußballspielen! Faszinierend übrigens was sich für Szenen abspielten als der Wendler die Bühne betrat – Hausfrauen rasteten aus wie die Nachkriegsjugend bei einem Beatleskonzert. Trends gibt’s…

Vorgestern noch der Schlachtung der Amateure durch Carl Zeiss beigewohnt, und morgen geht’s dann gegen den Verein dessen Fans bekanntermaßen auf Schwänze stehen, statt auf Busen. Und Sonntag wird bei Martin das beim geilen Gerd gelernte Handwerk vollzogen. Zumindest einer der beiden Programmpunkte wird wohl eine gelungene Veranstaltung werden – auch ohne Wendler.

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